Die Gemeinden Sargans, Mels, Vilters-Wangs und Wartau haben gemeinsam mit dem kantonalen Tiefbauamt in einer Zweckmässigkeitsbeurteilung verschiedene Varianten für einen siedlungsverträglicheren Verkehr in der Region geprüft. Im Dezember 2024 haben die mitwirkenden Instanzen in Aussicht gestellt, im Sommer 2025 ein umsetzbares Lösungskonzept zu präsentieren. Dieses Lösungskonzept liegt nun vor.

Die Zweckmässigkeitsbeurteilung hat gezeigt, dass ein grossräumiger Ausbau der Strasseninfrastruktur nicht zweckmässig ist. Dies würde mehr Probleme schaffen als lösen. Ein breitgefächertes Lösungskonzept mit verschiedenen Massnahmen und punktuellen Ausbauten bietet die Möglichkeit, Schritt für Schritt zur Verbesserung der Situation beizutragen.

Drei Teile für eine gesamtheitliche Lösung

Optimierung Gesamtverkehr: Im bereits kommunizierten Gesamtverkehrskonzept wurden 18 übergeordnete Massnahmen definiert. So wird unter anderem der systematische Ausbau des Fuss- und Velowegnetzes geprüft, die kommunalen Planungen werden koordiniert und das Mobilitätsmanagement wird gefördert. Die vier Gemeinden haben rund 30 konkrete Projekte definiert, die nun schrittweise umgesetzt werden. Dazu gehören Tempo-30-Zonen und neue Strassenraumgestaltungen.

Optimierung Nationalstrasse: In Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Strassen (Astra) werden Verbesserungen zwischen dem Nationalstrassenanschluss Sargans und der Verzweigung Sarganserland zur Verkehrsverflüssigung und Erhöhung der Sicherheit geprüft. Das Knotensystem beim Nationalstrassenanschluss soll optimiert werden. Die Beschleunigungs- und Verzögerungsstreifen zwischen dem Anschluss und der Verzweigung Sarganserland sollen verlängert werden. Das Bundesamt hat in Aussicht gestellt, hierzu vertiefte Untersuchungen vorzunehmen.

Erschliessung Tiefriet: Die Entwicklung des Industriegebiets Tiefriet macht einen Ausbau der bestehenden Erschliessungsstrassen und allfällige Lückenschliessungen notwendig. Dazu hat das Volkswirtschaftsdepartement des Kantons St. Gallen gemeinsam mit der Gemeinde Sargans eine Verkehrsstudie in Auftrag gegeben, wobei alle Verkehrsträger betrachtet und die Nähe zum Bahnhof Sargans berücksichtigt werden. Die Planung erfolgt koordiniert mit der Gebietsentwicklung. Die Resultate sollten bis Ende 2025 vorliegen.

Verschiedene Varianten verworfen

In der Zweckmässigkeitsbeurteilung wurden mehrere Varianten für einen Strassenausbau geprüft. Weil diese nicht genügend wirksam, kaum machbar oder bewilligungsfähig wären, wurden in einer zweiten Phase die Varianten neu zusammengestellt. Auch diese Prüfung hat ergeben, dass die Wirksamkeit nicht hinreichend gegeben ist und die Probleme sich verstärken würden.

Deshalb werden verschiedene Umfahrungen, ein Gonzentunnel und ein Halbanschluss Baltschana nicht weiterverfolgt. Alle Details zur Zweckmässigkeitsbeurteilung können im Bericht unter sg.e-mitwirkung.ch nachgelesen werden.

Gleich mehrere Infoveranstaltungen

Die beteiligten Gemeinden und das St. Galler Tiefbauamt präsentieren die Erkenntnisse an einer gemeinsamen Informationsveranstaltung am Mittwoch, 18. Juni, um 19 Uhr im Kultur- und Kongresshaus Verrucano in Mels. Alle Anwesenden sind im Anschluss zu einem Apéro eingeladen.

Für weitere Fragen werden in allen vier Gemeinden an folgenden Daten jeweils von 17 bis 19 Uhr Sprechstunden mit Fachpersonen und den Zuständigen der Gemeinden angeboten:

• 1. Juli: Rathaus Mels
• 12. August: Rathaus Sargans
• 14. August: Aula Schulhaus Feld in Azmoos (Wartau)
• 15. August: Rathaus Wangs

Vom 11. Juni bis 31. August 2025 sind alle Interessierten eingeladen, sich unter der Mitwirkungsplattform des Kantons zur vorgeschlagenen Lösungskonzeption zu äussern.